Der frühere GP- und Sportwagen-Fahrer Paolo Barilla ist 62 Jahre alt geworden. Der italienische Nudel-König will seit Jahren die Weichen stellen, um Lewis Hamilton in einem Ferrari zu sehen.
Bereits vor dem Start zum Grossen Preis von Belgien 2018 erhielten die Formel-1-Fans am Circuit de Spa-Francorchamps einen Leckerbissen serviert. Die belgische Rennlegende Jacky Ickx (heute 78 Jahre alt) feierte das 50-jährige Jubiläum seines ersten WM-Triumphs von 1968 in Rouen mit Demonstrationsrunden in einem Ferrari 312B.
Mit einem Modell dieses Typs erzielte Ickx 1970 drei GP-Siege: Er gewann 1970 in Österreich, Kanada und Mexiko und sicherte sich letztlich den zweiten WM-Rang hinter Jochen Rindt, der beim Italien-GP tödlich verunglückt war und posthum zum Weltmeister gekürt wurde.
Der von Ickx in Spa-Francorchamps pilotierte Ferrari 312B war vom ehemaligen GP-Piloten und Le-Mans-Sieger Paolo Barilla in den USA gefunden und gekauft worden, der Teigwarenfabrikant liess den Renner aufwändig restaurieren.
Davon wurde sogar eine überaus sehenswerte Dokumentation gedreht, die 2017 veröffentlicht wurde – «Ferrari 312B» (auf YouTube zu finden). Bei Barillas Wagen handelt sich um jenes Chassis Nummer 4, mit dem Clay Regazzoni 1970 in Monza den Grossen Preis von Italien gewann.
An diesem 20. April ist Paolo Barilla 62 Jahre alt geworden. Meinem Kollegen Franco Nugnes von der italienischen motorsport.com sagte er über seinen legendären Ferrari: «Ich sehe es als eines der grössten Privilegien, dass ich dieses Rennauto bewegen durfte, ein Auto, das wahre Magie verströmt. Ich bin damit in Monte Carlo beim historischen Grand Prix gefahren, das hat mich wirklich berührt. Aber das Auto ist heikel zu fahren, ich werde das nicht noch einmal machen.»
«Mir würde es gefallen, einen grossen Piloten von heute im Ferrari zu sehen. Es müsste sich um einen Fahrer handeln, der die Emotionen zu schätzen weiss, die man am Lenkrad dieses besonderen Fahrzeugs spürt. Ich glaube, ein solcher Fahrer ist Lewis Hamilton. Wenn ich ihn übers Fahren reden höre, dann spüre ich – das ist ein Pilot, der die Besonderheiten eines Rennwagens würdigen kann. Ungeachtet aller vertraglichen Hürden ist Hamilton ein Fahrer mit Leidenschaft, ein Fahrer mit Respekt vor der Geschichte.»
Der Mailänder Barilla begann 1975 mit dem Rennsport – Karting, dann ab in die Einsteigerformel Fiat Abarth, anschliessend Formel 3, wo er auf Anhieb Gesamtdritter wurde. Also stieg Barilla in die Formel 2 auf. Über siebte Plätze kam er nicht hinaus. Das beste Ergebnis in der Nachfolge-Formel 3000 war ein vierter Platz 1988. Besser lief es in Le Mans: Gesamtsieg 1985 mit Joest Racing, an der Seite seiner Porsche-956B-Stallgefährten Klaus Ludwig und Louis Krages (John Winter), sein grösster Erfolg als Rennfahrer.
In der Formel 1, 1990 mit Minardi, blieb Barilla ein Hinterbänkler, mit Rang 11 beim Grossen Preis von San Marino in Imola 1990 als Highlight. Vor Ende der Saison wurde er durch den talentierteren Gianni Morbidelli ersetzt.
Im Formel-1-Auto war er es nicht, als Geschäftsmann ist er es heute – Weltklasse. Zusammen mit seinen Brüdern Luca und Guido hat er das 1877 gegründete Familienunternehmen Barilla zum grössten Hersteller von Hartweizen-Teigwaren gemacht.
Author: Bryan Houston
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